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JENOS

Was bitte ist dieses JENOS?!

JENOS steht für Jenaer NeigungsOrientiertes Studium

Zum WS 2014/15 hat in Jena eine Studienreform gestartet, die ein neigungsorientiertes Studieren zusätzlich zum Kerncurriculum mit den Kernanforderungen der ÄAppO ermöglicht.
Ihr entscheidet euch am Ende des 4. Fachsemesters für eine der Linien Ambulant orientierte Medizin (AoM), Klinisch orientierte Medizin (KoM) oder Forschungsorientierte Medizin (FoM). Im 5. Semester habt ihr noch einmal die Chance es euch anders zu überlegen und umzuwählen. Das Studium innerhalb der Linien ersetzt das von der Approbationsordnung geforderte Wahlfach, entspricht also in Jena einem „neuen Wahlfach“.
Die gewählte Linie begleitet euch vom 6. bis zum 10. Fachsemester. Sollte die Linie nicht passen, könnt ihr sie zwischendurch wechseln, erhaltet dann aber zum Ende des Studiums kein linienspezifisches Zertifikat und müsst ggf. einen Seminargruppenwechsel in Kauf nehmen.

Ambulant orientierte Medizin (AoM)

Die Linie AOM ist vor allem dadurch gekennzeichnet, dass man seine B-Punkte in Lehrarztpraxen absolviert. Diese sind über ganz Thüringen und zum Teil darüber hinaus verteilt und vorab einsehbar. Dabei handelt es sich natürlich nicht nur um Praxen der Allgemeinmedizin, sondern vieler verschiedener Fachrichtungen. Des weiteren könnt ihr im Falle, dass ihr eine dafür bereite Praxis kennt, als Lehrarztpraxis prüfen und neu eintragen lassen. Dies dauert jedoch einige Monate, daher solltet ihr euch rechtzeitig kümmern. Ansonsten läuft die
Einschreibung zum 6. Semester über DOSIS. Je nach Semester werdet ihr unterschiedlich viel Zeit in eurer Praxis verbringen. AOM unterscheidet sich ansonsten von den anderen beiden Linien insofern, dass im 10. Semester ein großer Block stattfindet, in dem man lernt, was man bei einer
Führung einer Praxis alles beachten soll. Angefangen von Abrechnungsthemen bis hin zu Versicherungen – also beinhaltet die Lehre auch eine Ausbildung in den relevanten wirtschaftlichen Grundlagen. Die C-Punkte könnt ihr wie auch in KOM frei wählen, daher seid ihr hier sehr flexibel und könnt auch einiges besuchen, was für KOM gedacht ist.

Weitere Infos zur Linie findet ihr hier.

Klinisch orientierte Medizin (KoM)

Sie ist eine der 3 Linien, die man ab dem 6. Semester belegen kann.

Diese Linie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass der Unterricht am Patienten (UaP, sog. B-Veranstaltungen) auf Station oder im OP stattfindet. Dabei gibt es einen großen Veranstaltungspool, der von Lehrvisiten (z.B. in der Neurochirurgie oder auf der kardiologischen Intensivstation), über Spezialsprechstunden (z.B. in der Schmerzambulanz des UKJ) bis hin zum Unterricht am Patienten auf Station bzw. OP oder in der Rechtsmedizin reicht.

Die Pflichtkurse (sog. A-Veranstaltungen) sind auf das klinische Setting ausgelegt. Hier lernt man das richtige Verhalten im OP sowie den Umgang mit OP-Instrumenten. Außerdem wird auch das Wundmanagement, die Basisreanimation und z.B. die Visitenkommunikation gelehrt.

Das Angebot an B-Veranstaltungen ist in der Linie KoM sehr vielfältig. Ihr bekommt, überwiegend im Kleingruppenunterricht, relevantes Wissen und Fähigkeiten für den Alltag in einem Krankenhaus vermittelt. Viele dieser Pflichtkurse finden im SkillsLab in der Bachstraße statt.

Die C-Veranstaltungen sind ebenfalls größtenteils auf das klinische Setting ausgerichtet. Allerdings gibt es hier auch ein sehr großes linienübergreifendes Angebot, dass sich sowohl an KoM- als auch an AoM-Studierende richtet. Bei den C-Veranstaltungen gibt es neben Vorlesungen und Seminaren (teilweise auch als Reihenveranstaltungen wie z.B. der Sonographie-Grundkurs) auch viele praktische Kurse wie z.B. Untersuchungskurse oder Nahtkurse.

Insbesondere in der vorlesungsfreien Zeit gibt es oft auch die Möglichkeit für einige Tage an Lehrkrankenhäusern oder bei Kooperationspartnern zu hospitieren (darunter z.B. eine Woche in der Fußchirurgie in Mainz). Häufig kriegt man hierfür dann sowohl B- als auch C-Punkte. Weiterhin existieren SummerSchools oder „out-of-the-box“-Veranstaltungen wie z.B. die Gebärdensprachkurse bzw. der Kurs „Französisch für Mediziner“. Zusätzlich sind fast alle SkillsLab-Kurse als C-Punkte anrechenbar. Weitere C-Punkte kann man auf medizinischen Konferenzen oder über das Mentorenprojekt der LÄK sammeln. 

Im 10. Semester gibt es den sog. „Linien-OSCE“. Das ist eine Prüfung an 12 Stationen, die weitestgehend auf SkillsLab-Kursen oder Inhalten des Kerncurriculums beruhen (z.B. Flexüle legen, chirurgische Naht, internistische oder neurologische Untersuchung). Es lohnt sich daher, sich frühzeitig darüber zu informieren und entsprechende Kurse im SkillsLab zu belegen.

Häufig (nicht immer!) sind die A-Veranstaltungen direkt in euren Stundenplan integriert. Für B- und C-Veranstaltungen müsst ihr euch i.d.R. über Dosis einschreiben. Hierbei sind folgende Dinge zu beachten:

  1. Das Skillslab hat seinen eigenen Reiter und oft eigene Einschreibzeiten.
  2. Es gibt semesterspezifische Linienveranstaltungen, die meist unter dem entsprechenden Semesterreiter zu finden sind.
  3. Es existieren auch semesterübergreifende Linienveranstaltungen, die in einem separaten Reiter zu finden sind.

Außerdem lohnt es sich, während des Semesters oder sogar kurz vor Veranstaltungen nochmal in die Wahllistenanmeldung zu schauen. Häufig geben Studierende ihre Plätze wieder frei bzw. kommen auch während des Semesters noch viele neue und interessante Kurse zum Angebot dazu.

Teilweise müsst ihr recht viele Punkte in einem Semester zusammenbekommen und das ist manchmal gar nicht so einfach. Aber keine Sorge! Ihr habt immer ein Jahr Zeit, euer Kursblatt zu vervollständigen und abzugeben. Was ihr im Semester nicht geschafft habt, könnt ihr in der vorlesungsfreien Zeit oder sogar noch im nächsten Semester nachholen. Es ist auch möglich, vor dem Semester in der vorlesungsfreien Zeit Punkte für das nächste Semester zu sammeln. Kurz vor den Semesterferien auf Dosis zu schauen, lohnt sich somit, da es auch viele Kurse gibt, die mehrere Stunden gehen und dementsprechend viele C-Punkte bringen können. Außerdem könnt ihr bereits in der vorlesungsfreien Zeit zwischen dem 5., und 6. Semester anfangen, C-Punkte für das 6. Semester zu absolvieren.

Tipp: Viele weitere Infos findet ihr auf der Seite des Studiendekanats sowie des SkillsLabs.  Viel Erfolg bei der Linienwahl! 

Forschungsorientierte Medizin (FoM)

FoM steht für Forschungs-orientierte Medizin. Sie ist eine der 3 Linien, die man ab dem 6. Semester belegen kann.

Ausgezeichnet wird diese Linie vor allem dadurch, dass ihr im Rahmen des Mentoringprogramm eine Projektarbeit (eine Art “Hausarbeit” mit 15-20 Seiten Umfang) erstellt, welche zu Beginn des 10. Semester verteidigt werden soll. Um einen Mentor/eine Mentorin zu finden, werden bereits im 6. Semester viele Praktika und Lehrangebote bereitgestellt. Eine super Gelegenheit um erste Kontakte zu knüpfen! Ihr habt jedoch bereits schon eine Klinik/eine bestimmte Forschungsgruppe im Kopf? Dann schreibt diese einfach an!

Zu den einzelnen Veranstaltungen:

Die A-Veranstaltungen sind grundsätzlich immer direkt in euren Stundenplan integriert. Fester Bestandteil ist dabei die Einführungsveranstaltung mit Prof. Bauer, welche zu Beginn jedes Semesters stattfindet. Hier wird noch einmal angesprochen was dieses Semester ansteht und etwaige Fragen können geklärt werden. Ansonsten finden sich hier die unterschiedlichsten Veranstaltungen wie POLs zum Thema Leber oder Seminare (z.B. “Kann tierexperimentelle Forschung zum Thema medizinischer Fortschritt beitragen?”).

Selten müsst ihr euch für Unterricht am Patienten (UaP, sog. B-Veranstaltungen) über Dosis einschreiben. Meist sind jedoch auch diese Veranstaltungen in Dosis hinterlegt. Die B-Veranstaltungen finden entweder auf Station/im OP-Saal statt oder sind Zoom-Veranstaltungen zu Klinischen Fällen und neusten “Errungenschaften” in der Forschung (z.B. Anästhesiologie – Einblicke in die Patienten-orientierte Forschung).

Und nun zum Herzstück der Linie: Die C-Veranstaltungen. Sie dienen euch voll und ganz für die Projektarbeit. D.h. am Ende des Semesters unterschreibt euch euer Mentor/eure Mentorin das Kursblatt und ihr müsst lediglich eintragen, wie viel UE ihr für die Erstellung der Projektarbeit (z.B. Labor, Datenerhebung, Statistik, Schreiben der Projektarbeit, Erstellung der Präsentation etc.) in dem jeweiligen Semester geleistet habt. Grundsätzlich könnt ihr auch in den Semesterferien (insofern das neben Famulaturen möglich ist) an eurer Projektarbeit “forschen”. Was/Wie viel/Wann ihr letztendlich genau für eure Projektarbeit macht ist euch freigestellt. Lediglich das Endergebnis (schriftlicher Teil 60%) und die Präsentation (40%) im 10. Semester werden benotet.

An dieser Stelle ist es noch wichtig zu erwähnen, dass es euch natürlich trotzdem frei steht, B- und C-Veranstaltungen der Linie AoM und KoM zu belegen. Tipp dazu: Es lohnt sich, auch während des Semesters oder sogar kurz vor Veranstaltungen nochmal in die Wahllistenanmeldung zu schauen. Häufig geben Studierende ihre Plätze wieder frei. Außerdem besteht immer die Möglichkeit, beim Lehrverantwortlichen nachzufragen, ob eine Teilnahme trotz ausgebuchter Plätze möglich ist (ein Versuch ist’s wert 😉)

Im 10. Semester (für Springer im 9. Semester) steht dann die Präsentation und Verteidigung eurer Projektarbeit an. Wie genau diese auszusehen hat und welche Formalien ihr dabei beachten solltet findet ihr im Begleitheft. Fakultativ gibt es auch den sog. „Linien-OSCE“. Diesen müsst ihr prinzipiell nicht machen, könnt ihr jedoch zusätzlich oder als Ersatz für die mündliche Verteidigung der Projektarbeit absolvieren. Der Linien-OSCE ist eine Prüfung an 12 Stationen, die weitestgehend auf SkillsLab Kursen oder Inhalten des Kerncurriculums beruhen (z.B. Flexüle legen, chirurgische Naht, internistische oder neurologische Untersuchung). Es lohnt sich daher – insbesondere für FoMler – sich frühzeitig darüber zu informieren und entsprechend Kurse im SkillsLab zu belegen.

Das wichtigste in Kürze:

Großer Vorteil in der Linie FoM ist, dass ihr nicht in einem Semester euren Punkten hinterher hetzen müsst, sondern der Stundenplan mit A- und B-Veranstaltungen weitestgehend bereits vorab integriert ist und viel Freiraum bietet, um euch voll und ganz auf eure Projektarbeit zu konzentrieren. Insbesondere Forschungs-Interessierte kommen in dieser Linie voll auf ihre Kosten und können sich intensiver mit dem Thema Forschung beschäftigen. Außerdem kann die FoM-Arbeit auch als Grundlage für eure Promotionsarbeit dienen.

Wichtig ist allerdings, dass ihr auch wirklich Spaß und Interesse an eurem Forschungsprojekt habt. Die Linie FoM ist zwar hinsichtlich “Einschreibe-Stress” entspannter, jedoch müsst ihr für die Projektarbeit viel Eigeninitiative zeigen und euch gut selbst strukturieren “was-ihr-wann-macht.”

Viele weitere Infos findet ihr auf der Seite des Studiendekanats. Viel Erfolg bei der Linienwahl!😊

Ausführliche Informationen zur Studienreform und den Linien findet ihr auf der Seite des Studiendekanats.